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Channel: Ilka Heiner – Blickwinkel – Das Nachrichtenportal für Schwerte
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Susanne Schneider: Glaubwürdigkeit ist die härteste Währung der Politik

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Schwerte. Knapp fünf Wochen nach der NRW-Landtagswahl im Mai haben sich die Spitzen von CDU und FDP auf die Bildung einer neuen, schwarz-gelben Landesregierung geeinigt. Mit dabei war auch die FDP-Abgeordnete aus dem Wahlkreis Unna I, Susanne Schneider, die einzige Schwerter Stimme im Landtag zu Düsseldorf. Schneider war Mitglied in der Verhandlungskommission für Arbeit und Soziales und bearbeitete den Themenbereich Gesundheit. Zurück in ihrer Heimat Schwerte wünscht sie sich Konsens in der kommunalen Politik darüber, „dass sich für die Rohrmeisterei, für die unzureichende Parksituation und die Wegeverbindung zum Marktplatz endlich eine vernünftige Lösung findet.“ Einen Steinwurf weiter, im benachbarten Wuckenhof,  könnte sie sich „auf jeden Fall ein Art-Hotel vorstellen, da wäre ich sofort dabei.“

Keine Höhenangst: Susanne Schneider.

Geboren in Bretten

Geboren wurde Susanne Schneider 1967 in Bretten, einer Stadt in Baden-Württemberg, etwa 23 km nordöstlich von Karlsruhe gelegen. Für das Peter- und Paul-Fest, bei dem die Brettener alljährlich im Juli ihre eigene Geschichte anno 1504 feiern, ist die kleine Gemeinde überregional bekannt. Doch die Stadt bietet viele weitere, geschichtsträchtige Orte, Bauten und Plätze, an denen die Historie abzulesen ist. Bretten ist eine Stadt der kurzen Wege und mit ihrer charmanten Altstadt durchaus vergleichbar mit Schwerte. Kein Wunder also, dass sich Susanne Schneider in der beschaulichen Stadt an der Ruhr so wohl fühlt. „Die Rohrmeisterei“, blickt sie in die Altstadt, „ist mit ihrem Kulturangebot bundesweit eingeschlagen wie ein Donnerhall. Jetzt braucht sie vernünftige Lösungen für Parken und Wegeverbindung in die Innenstadt.“ Den Vorschlag des Wettbewerbssiegers, der einen neuen Weg entlang der alten Stadtmauer und hinter dem historischen Wuckenhof vorbei bis zur Tiefgarage unter dem Marktplatz vorsieht, findet sie gut. Sie könnte sich aber auch einen Barriere freien Ausbau der bestehenden Wegeverbindung vom Markt über den Platz am Wuckenhof-Rund und weiter zwischen Musikschule und Bolzplatz bis hinunter zur Gastronomie, Veranstaltungshalle und Plateau vorstellen. Die  Tiefgarage unter dem Marktplatz wäre für Besucher der Kulturereignisse und Gäste der Gastronomie bequem zu erreichen und würde für eine beträchtliche Ausweitung des viel zu knappen Parkraums rings um das Industriedenkmal sorgen. „Wenn es um meinen Wahlkreis geht, dann möchte ich schon gemeinsam mit anderen Politikern schauen, was man machen kann“, zeigt sie sich „immer ansprechbar“, wie sie betont.

Schulvielfalt ermöglicht Förderung

Ohnehin wird der heimischen Landtagsabgeordneten bescheinigt, für alles ein offenes Ohr zu haben, tolerant, geradlinig, auch schlagfertig und sehr an der Sache orientiert zu sein. Und: Sie verfügt über Glaubwürdigkeit, die härteste Währung der Politik. Es geht ihr um „freiheitliche Politik, die den einzelnen stark macht und nicht den Staat.“ Wenn sie ihre Überzeugungen verteidigt, dann kann sie schnell und scharfzüngig sein. Wenn es um Herzensangelegenheiten geht, „dann stehe ich da und habe kalte Hände.“ Bei der Debatte um ein Kinderhospiz ist ihr das passiert. Unaufdringlich aber unmissverständlich diskutiert sie in Fragen der Medizin. Ein Themenbereich, der bei ihr besonders im Fokus steht. „Schon als vierjähriges Kind wollte ich Krankenschwester werden – und blieb dabei“, blickt sie zurück. Mit 18 Jahren begann sie die Ausbildung, die sie 1988 mit dem Staatsexamen abschloss. Nach einer berufsbegleitenden Fortbildung arbeitete sie einige Jahre als Stationsleitung bis sie sich entschloss, eine Ausbildung zur Pharmareferentin zu absolvieren.  Ein Beruf, in dem sie ausgesprochen erfolgreich gearbeitet hat. „Bis zur Geburt meiner Kinder“, hält Susanne Schneider fest, „dadurch wurden mir die Defizite in der Kinderbetreuung und im Bildungswesen bewusst und ich kam zur FDP.“ Politisch unterstütze sie deshalb auch „beste Bildung und die Freiheit, die Schulform für meine Kinder selbst zu wählen und nicht in eine Einheitsschule gezwungen zu werden. Nur eine Schulvielfalt ermöglicht die beste Förderung für alle Kinder.“

2004 nach Ergste

Es war im Jahre 2004, als Susanne Schneider mit Ehemann und den Kindern Felix und Paula nach Ergste zog, „auf Luise mussten wir noch länger warten, die wurde erst 2007 geboren.“ Sohn Felix, ein hochbegabtes Kind, „hat RTG-Geschichte geschrieben“, wie das die damalige Schulleiterin Carla Rothe formulierte. Mit 14 Jahren (!) hat der Junge sein Abitur gebaut und danach das Studium der Philosophie und Volkswirtschaft in Bochum aufgenommen. Auch die beiden Mädchen sind hochintelligent. So bestand Paula mit gerade einmal 16 Jahren ihr Abitur und trainiert jetzt als Leistungsschwimmerin im Sportinternat Essen. Luise wird zehn Jahre jung und besucht ebenfalls das Ruhrtal-Gymnasium.

Seit 2012 im Landtag

Nach ihrem Umzug nach Schwerte war es auch, dass das 2003 in die Partei eingetretene FDP-Mitglied Schneider Kontakt zu Walter Hülscher bekam, damals Fraktions- und Parteivorsitzender der Liberalen in Schwerte. Als Hülscher starb, rückte Schneider nach. Seit der Landtagswahl im Mai 2012 ist sie im nordrhein-westfälischen Landtag vertreten. Für ihre Landtagsfraktion arbeitete sie in den Ausschüssen für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation. Themenbereiche, in denen sie sich weiter engagieren möchte. Heute ist die Politikerin auch Vorsitzende der FDP im Kreis Unna, stellv. Vorsitzende der FDP Westfalen Süd und Mitglied im Landesvorstand NRW. Wenn das neue Landesparlament an seinem Sitz im Regierungsviertel südlich des Düsseldorfer Hafens seine Arbeit aufnimmt, dann ist Susanne Schneider wieder drei Tage in der Woche am Rhein. „Das geht nur, weil ich in Schwerte wohne“, sagt sie mit Verweis auf die zentrale Lage der Stadt und die kurzen Wege. Am 27. Juni soll CDU-Landeschef Armin Laschet zum neuen Ministerpräsidenten in Nordrhein-Westfalen gewählt werden. Susanne Schneider, die einzige Schwerter Stimme im Landtag,  ist dabei.


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