
Schwerte. Wenn Thomas Meissner am Montag (12. Juni, 20 Uhr) im Rahmen der Reihe „Montags im Museum“ einen Einblick in seine Arbeitswelt vermittelt, dann wird der Technische Direktor des Dortmunder Theaters von Galaglanz, Wunderwelten, unbändiger Spielfreude und hinreißenden Premieren erzählen. „Gehen wir gemeinsam auf die Reise durch die komplizierte und wunderbare Welt des Theaters und der Musik“, lädt der 59-Jährige sein Publikum ein.
Eigentlich wollte Thomas Meissner, 1957 geboren in Rendsburg/Schleswig-Holstein, Architekt werden, besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg, baute sein Abitur und ließ sich zum Holzmechaniker an der Krögerwerft in Rendsburg ausbilden. Dann aber kamen dem jungen Mann Zweifel. Irgendetwas mit Kunst, Menschen und Technik schwebte ihm vor. Und als ihn eine Freundin zum Ernst Deutsch Theater Hamburg mitnahm, da war es um ihn geschehen. Ausbildungen zum Bühnen- und Beleuchtungsmeister schlossen sich an, eine erste Tournee führte ihn mit Katja Ebstein durch die Lande. 1985 engagierte ihn das Staatstheater Stuttgart als Bühnenmeister für das große Haus. Weitere Stationen folgten: das Theater am Neumarkt in Zürich, das Thalia Theater in Hamburg, das Theater der Bundesstadt Bonn und das Düsseldorfer Schauspielhaus. Von dort wechselte der Technische Direktor im November 2009 an das Theater Dortmund, ein lebhaftes Mehrspartentheater mit hoher Produktionsdichte und engagiertem Team.
Ein quiliger Melting Pot
Thomas Meissner, der sich als Schnittstelle und Dialogpartner zwischen Technik und künstlerischen Sparten sieht, hat mit zahlreichen namhaften Regisseuren, Choreographen und Bühnenbildnern zusammen gearbeitet, so u.a. mit Jürgen Flimm und Robert Wilson in Hamburg, Hans van Manen in Stuttgart, Claus Peymann in Wien oder Peter Sellars in Chicago. Jetzt steht eine weitere Herausforderung an: Unmittelbar nach der Internationalen Ballettgala, zu der Dortmunds Ballettdirektor Xin Peng Wang am 24. und 25. Juni ins Dortmunder Opernhaus einlädt, geht es für die Tänzerinnen und Tänzer nach China. Dort wird in Peking und Xi’an Wangs umjubeltes Ballett Faust II – Erlösung! zu sehen sein, eine viel diskutierte Interpretation von Goethes Opus Magnum. Auch davon wird Thomas Meissner bei „Montags im Museum“ berichten, was es bedeutet, die Bühnenbilder, Requisite, Kostüme, Masken und Beleuchtung nach China zu transportieren. In Containern und mit dem Zug von Duisburg oder Hamburg bis nach Zhengzhou in die Hauptstadt der Provinz Henan in der Volksrepublik China. Von dort aus sind es noch einmal 750 Kilometer bis nach Peking. Das Theater Dortmund – ein quirliger Melting Pot!
Wer einmal einen Blick hinter die Kulissen der Dortmunder Bühnen werfen möchte, den lädt der Technische Direktor zu einer Führung durch die Werkstätten, den Malersaal, über die Bühne und mit anschließendem Vorstellungsbesuch ein. Die Teilnehmerzahl ist allerdings begrenzt, „ich kann aber zwei Termine im Herbst anbieten“, fügt Thomas Meissner noch schnell hinzu. Mehr dazu beim nächsten Abend in der gläsernen Museumshalle im Schatten von St. Viktor. Beginn ist um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Über eine Spende freut sich der Förderverein des Ruhrtalmuseums.